Anna W. Von Huber: Hinter Spiegeln

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Für diesen Sonntag gibt es ein philosophisches Gedicht von mir. Es handelt von Wahrnehmung und von Vergänglichkeit. Es handelt von Beziehungen und darum, wie oft wir miteinander sprechen, aber uns eigentlich nicht wirklich verstehen. Und es handelt davon wie wir nicht miteinander sprechen und uns oft vielmehr verstehen.

Frankfurt am Main, 2019 copyrights: AWVH

Und ich sehe dich hinter Spiegeln
des Seins Verborgen das ich bleibt dahinter die dicke rhizomatische Wand
zu groß um daran teilzunehmen
deine Hand zu greifen nah

und die Streifen
in deinem meinem Spiegelbild
leuchten auf

Frankfurt am Main, S-Bahn, Haltestelle: Merianplatz, 2019 copyrights: AWVH

Das Gedicht wurde ursprünglich in Regensburg im Hotel Orphée verfasst. Ich saß dort zusammen mit meiner Mutter und wir genossen die Zeit zusammen, bis ich philosophisch ab triftete (man weiß ja nie, wie langweilig das für das Gegenüber werden kann.) Danach entstanden diese Verse. In Frankfurt am Main ist es wieder entdeckt worden und landete mit meinem Philosophiestudium in einen anderen Kontext.

Es handelt davon, wie oft wir eigentlich miteinander sprechen, aber uns nicht verstehen. Es handelt auch davon, wie wir uns verstehen können, vielleicht nicht in Worten oder in Handbewegungen, aber manchmal eben auch in Streifen, in anderen Formen.


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