Das Wort Danke dürfen wir häufiger im Alltag verwenden, als wir es tun. Es gibt so viele wunderbare große und kleine Erlebnisse an einem einzigen Tag. Wie Dankbarkeit und das Wort Danke in literarischen Formen ausgedrückt werden können, zeigt das kleine Reclam Buch mit dem Titel: Danke!.
Es sammelt Gedichte, Gedanken und Geschichten, die sich um dieses kleine, aber so schöne und wichtige Wort drehen.

Gedichte, Gedanken, Geschichten
10 Euro
ISBN: 978-3-15-011392-9
Im Klappentext heißt es:
„Gute Gedanken sind ein Geschenk, mit dem man Dankbarkeit zeigen und einen geliebten Menschen wertschätzen kann. Die richtigen Dankesworte finden Wilhelm Busch, Arthur Schopenhauer, Paula Modersohn- Becker, Brecht und viele andere.“
„Dank ist ja vielmehr eine Verfassung denn eine Aussprache.“
Rainer MARIA Rilke (IN: DANKE! GEDICHTE, GEDANKEN, GESCHICHTEN, sTUTTGART: RECLAM 2022, S. 12.)
Das Buch vereint unterandem Lyriker wie Rainer Maria Rilke und dessen Ideen der Dankbarkeit als Form der Verfassung und weniger der Aussprache, Albert Schweizer sowie den Psychologen Friedrich Nietzsche.
Albert Schweizer schreibt in einem kurzem Essay, dass wir oft nie genau bestimmen können von wem die Hilfe ausgeht, also welchem Menschen wir gegenüber dankbar sein können. Schweizer geht es darum, ein Gleichgewicht zu schaffen und Dankbarkeit im Allgemeinen zurückzugeben. Das bedeutet auch den Dank womöglich unbekannten Menschen gegenüber auszudrücken. Denn Dankbarkeit kann so oft nicht der gleichen Person im gleichen Ausmaß zurückgegeben werden, wie wir sie erhalten.
Darum, in der Art, wie dir Gutes widerfahren ist, tue Gutes zum Danke. Führe bei dir selbst Rechnung darüber, ob du den Beitrag, den du an das Schicksal und an unbekannte Menschen schuldest, richtig begleichst.
ALBERT SCHWEIZER (IN: DANKE! GEDICHTE, GEDANKEN, GESCHICHTEN, sTUTTGART: RECLAM 2022, S. 22.)
Nietzsche berichtet über seine psychologische Beobachtung über das zwischenmenschliche Phänomen der Dankbarkeit. Darin zeigt Nietzsche die soziale Bedeutung von Dankbarkeit. Er benennt darin das Phänomen, wenn wir nicht schenken können, weil uns dies das Gegegenüber verwehrt. Damit geht eine tiefe Machtstruktur einher. Das Gegenüber zeigt uns deutlich, dass es zwar Hilfe geben kann, wodurch unsere Dankbarkeit entsteht, allerdings keine Hilfe, zumindest von uns annehmen wird. Wir können uns nicht arrangieren. Das verletzt, wie Nietzsche zutreffend schreibt, tief.
FRIEDRICH NIETZSCHE (IN: DANKE! GEDICHTE, GEDANKEN, GESCHICHTEN, sTUTTGART: RECLAM 2022, S. 17.)
Man darf wohl eine Bitte abweisen, aber nimmermehr darf man einen Dank abweisen (oder, was dasselbe ist, ihn kalt und konventinell annehmen.) Dies beleidigt tief – warum?
Philosophische Brocken – Das Wort Danke

Das Wort Danke und die Beziehung die wir dazu haben oder eben nicht dazu haben, beschäftgt mich schon lange. So war als Pianistin mein erstes selbst kompiniertes Stück Danke. Ein weiteres folgte an geliebte Personen in Zaandvort.
Das Wort Danke beschäftigt mich aktuell wieder, weil es doch dem Wort Hoffnung auch sehr nahe steht. Beide Wörter sind einer positiven Stimmung zugrundeliegend. Eine Verbindung von Danke und Hoffnung kann auch diejenige sein, dass bei Eintreten der zu erhoffenden Sache, eine Dankbarkeit entstehen kann.
Dankbarkeit kann zudem nicht nur dann eintreten, wenn wir einen Wunsch, eine Hoffnung oder eine Sehnsucht erfüllt haben. Sie kann auch eintreten, wenn etwas in unserem Leben vorhanden ist oder war, das uns beeinflusst hat.
Für jeden einzelen hängt Dankbarkeit auch zugleich immer davon ab, was die eintretende Sache in unserem Leben erreicht, wie sie uns beeinflusst. Meist sind wir dankbar gegenüber Ereignissen oder Dingen, die auf uns eine positive Wirkung haben. In diesem Sinne sind es oft Interessen, Leidenschaften oder Neigungen, die wir zu schätzen lernen. Als leidenschaftliche Schwimmerin ist es in meinem Fall das Meer, das Wasser und die damit einhergehende Unendlichkeit. Mit ihr lernte ich die Philosophie Heraklits und seine Idee des Panta rhei kennen und mit ihr erfahre ich eine Form der Unendlichkeit, die mich auch in meinen Kompositionen als Pianistin prägt.
Das schönste Freundschaftsverhältnis: – wenn jeder von beiden es sich zur Ehre rechnet, der Freund des anderen zu sein.
Marie von Ebner -Eschenbach
(IN: DANKE! GEDICHTE, GEDANKEN, GESCHICHTEN, sTUTTGART: RECLAM 2022, S. 74.)
Vielen Dank !
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