Leb die Leben, leb sie alle
Leb die Leben, leb sie alle,
halt die Träume auseinander,
sieh, ich steige, sieh, ich falle,
bin ein andrer, bin kein andrer.

Paul Celan (*23.11.1920 in Czernowitz; +20.April 1970 in Paris)
war ein deutschsprachiger Dichter. Celans Werk beschreibt die Erfahrung mit Sprache, Kommunikation und die Wiedergabe des Erlebten.
Dabei wurde Celan besonders bekannt durch sein Gedicht über den Holocaust: Todesfuge. Später distanzierte sich Celan sehr stark von diesem Gedicht, weil sie in der deutschsprachigen Nachkriegszeit „lesebuchreif gedroschen sei“.
Celan wuchs in Bukowina in einer deutschsprachigen jüdischen Familie auf. Dort besuchte er eine deutsche, eine hebräische und später eine rumänische Schule, in welcher er sein Abitur erwarb.
1945 wurde Celan Lektor und Übersetzer des Verlags Cartea rusă in Bukarest.
1947 floh Celan über Umgarn nach Wien. Dort entstand sein erster Gedichtband: Der Sand aus den Urnen. Seine Eltern verlor er an der Deportation.
1948 zog er von Innsbruck nach Paris um.
1969 wenige Monate vor seinem Tod, reiste er das einzige Mal nach Israel und traf in Jerusalem Gershom Scholem.
Am 20. April 1970 wurde er an der Seine Tod aufgefunden.
Über Dichtung selbst schrieb Celan:
„Alle Dichtung ist autobiographisch. Und ich habe nie eine Zeile gedichtet, die nichts mit meiner Existenz zu tun gehabt hätte.“
Bild: Paul Celan im Alter von 18 Jahren (Passfoto, 1938) – gemeinfrei
Titelbild: Signatur von Paul Celan. – gemeinfrei
Quelle zum Gedicht: Paul Celan: Leb die Leben. In: Ders. Die Gedichte. Kommentierte Gesamtausgabe. Hg. und kommentiert v. Barbara Wiedemann. Frankfurt am Main 2003, S. 540.
Weitere Quellen: https://www.srf.ch/kultur/literatur/praegender-lyriker-paul-celan-schuf-das-dichterische-denkmal-an-den-holocaust
[Direkte Zitate von Celan in in diesem Text wurden daraus entnommen.]
Markus May, Peter Großens, Jürgen Lehmann (Hrsg): Celan Hanbuch. Leben – Werk – Wirkung. Springer Verlag: Stuttgart 2012 2.


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